Erfassungshilfe für Liegenschaftskataster und Geotopographie
2.0.2.2 - 13.06.2025 |
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Brücke mit Anbindung an das Verkehrsnetz
Der Geometrietyp einer Brücke (BWF 1800-1830) ist abhängig vom Geometrietyp der auf der Brücke liegenden Objekte.
- wenn sich ein oder mehrere linienförmige physisch zusammenhängende oder übereinanderliegende Objekte, die mit der Brücke geometrisch identisch sind auf der Brücke befinden
1) ein linienförmiges Objekt auf der Brücke
2) mehrere linienförmige Objekte auf der Brücke
- wenn sich ein oder mehrere flächenförmig modellierte Objekte auf der Brücke befinden oder
- wenn sich mehrere geometrisch nicht identische Objekte auf der Brücke befinden
Brücke ohne Anbindung an das Verkehrsnetz
Eine Soda- oder Geisterbrücke erfüllt keinerlei Funktion und ist mangels Zufahrten nicht nutzbar. Sie ist einfach nur so da. Sie wird linien- oder flächenförmig ohne darauf liegenden Verkehrsweg modelliert. Das Attribut zustand erhält den Wert 2100 „Außer Betrieb, stillgelegt“.
Eine Grün- oder Wildbrücke hat zwar i. d. R. auch keine Zufahrten, erfüllt aber eine Funktion. Sie ermöglicht Tieren den gefahrlosen Übergang über ein natürliches oder künstliches Hindernis.
Eine Feldbrücke hat, wie die Grün- oder Wildbrücke, auch keine Zufahrten, erfüllt aber ebenfalls eine Funktion. Sie ermöglicht die Überfahrt mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug (z. B. Trak- tor oder Mähdrescher) über einen Wasserlauf.
LSA:
Der ZUS Zustand ist demzufolge "in Betrieb" nicht 2100 "Außer Betrieb".
Für Feldbrücken gibt es keine spezielle Festlegung eines Mindestmaßes. Insofern kann die bisherige bewährte Erfassung nach eigenem Ermessen erfolgen. (weniger ist mehr)
Das Bauwerk „Tunnel“ kann aus einer oder mehreren Röhren bestehen. Die Modellierung dieser Röhren als ein Objekt „Tunnel“ ist abhängig vom seitlichen Abstand der Tunnelröhren. Ist der Zwischenraum der Röhren so groß, dass sie sich im Basis-DLM als getrennt liegende Objekte modellieren lassen, sind zwei Objekte „Tunnel“ zu führen.
- wenn sich ein oder mehrere linienförmige physisch zusammenhängende oder übereinanderliegende Objekte, die mit dem Tunnel geometrisch identisch sind innerhalb des Tunnels befinden.
1) ein linienförmiges Objekt in einem Tunnel liegt
2) mehrere linienförmige physisch zusammenhängende Objekte in einem Tunnel
3) mehrere linienförmige Objekte in einem Tunnel übereinanderliegend
- wenn sich ein oder mehrere flächenförmig modellierte Objekte innerhalb des Tunnels befinden oder
- wenn sich mehrere geometrisch nicht identische Objekte innerhalb des Tunnels befinden
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Für unterirdische Objekte wird die vertikale Situation von dem im Bauwerk liegenden Objekt aus beschrieben (z. B. 42014 AX_Bahnstrecke „hatDirektUnten“ 53001 AX_BauwerkImVerkehrsbereich mit der Attributart BWF und dem Wert 1870 „Tunnel, Unterführung“)
LSA:
Das heißt: bei Tunneln wird nur eine Referenz „nach unten“ zu dem Objekt gebildet, welches durch den Tunnel führt.
Der Geometrietyp einer „Schutzgalerie, Einhausung“ (BWF 1880) ist abhängig vom Geometrietyp der in „Schutzgalerie, Einhausung“ liegenden Objekte. Folgende Regeln sind dabei anzuwenden:
- wenn sich innerhalb einer "Schutzgalerie, Einhausung" ein oder mehrere linienförmig geometrisch identisch modellierte Objekte befinden
Flächenförmig:
- wenn sich innerhalb einer "Schutzgalerie, Einhausung"ein oder mehrere flächenförmig modellierte Objekte befinden oder
- wenn sich innerhalb einer "Schutzgalerie, Einhausung"mehrere geometrisch nicht identische Objekte befinden
Es werden keine hatDirektUntenRelationen vergeben.
LSA:
Werden linienförmige Schutzgalerien, Einhausungen modelliert, so muss bei dem durchführenden Verkehrsweg ein REO gebildet werden, das mit dem der Schutzgalerie, Einhausung geometrisch identisch ist.
- wenn ein linienförmiger Verkehrsweg (z. B. Straßenachse) durch ein linienförmiges Bauwerk (z.B. Mauer), oder
- wenn ein punktförmiges Bauwerk (z. B. Turm) geführt wird.
- wenn sich innerhalb einer Durchfahrt ein oder mehrere linienförmig geometrisch identisch modellierte Objekte befinden
- wenn sich innerhalb einer Durchfahrt ein oder mehrere flächenförmig modellierte Objekte, oder
- wenn sich innerhalb einer Durchfahrt mehrere geometrisch nicht identische Objekte befinden
Es wird auf hatDirektUnten-Relationen verzichtet.
Generell gilt: Durchfahrten sind auch dann zu erfassen, wenn das Objekt (z. B. Mauer), durch das ein Verkehrsweg (z. B. Straßenachse) (durch)geführt wird, nicht in den Daten enthalten ist, weil beispielsweise das Erfassungskriterium unterschritten ist.
LVermGeo Sachsen-Anhalt
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