FAQ – Häufig gestellte Fragen zur GDI

Hier werden häufig gestellte Fragen (FAQ`s) zur Geodateninfrastruktur Sachsen-Anhalt (GDI-LSA) beantwortet.

Eine Geodateninfrastruktur (GDI) besteht aus Geodaten, Metadaten, Geodatendiensten sowie Netzwerken einschließlich Netztechnologien. Neben den technischen Komponenten erfordert eine GDI die Schaffung von organisatorischen Rahmenbedingungen: Rechtsnormen legen z. B. die Grundlagen zur Bereitstellung von Geodaten fest, Vereinbarungen regeln Zugang und Nutzung der Geodaten und Geodatendienste zwischen Bereitstellern und Nutzern und Koordinierungs- und Überwachungsmechanismen gewährleisten die tatsächliche Funktionsfähigkeit der GDI. Die Basis der Interoperabilität sind Normen und Standards (Spezifikationen), auf deren Grundlage die Kombination und Interaktion der verschiedenen Komponenten und damit eine allgemeine Nutzung der Geodaten und Geodatendienste möglich werden. (Quelle: Architekturkonzept der GDI-DE, S. 9 ff.)

Interoperabilität ist die Kombinierbarkeit von Daten beziehungsweise die Kombinierbarkeit und Interaktionsfähigkeit verschiedener Systeme und Techniken unter Einhaltung gemeinsamer Standards.

Mit dem Schlüsselwort "inspireidentifiziert" sind ausschließlich Metadatensätze zu kennzeichnen, die Geodatensätze oder –dienste beschreiben, die im Monitoring als INSPIRE-relevant zu melden sind (Handlungsempfehlung zur Identifizierung INSPIRE-relevanter Geodaten).

Das Schlüsselwort "inspireidentifiziert" ermöglicht darüber hinaus eine komfortable Suche nach INSPIRE-relevanten Geodatenressourcen in den Geodatenkatalogen.

Ursprünglich entstehen die Dienste auf Grundlage von Daten und sind daher mit diesen verbunden bzw. gekoppelt. Der Begriff Daten-Dienste-Kopplung geht aber etwas weiter. Alle Daten (Geodaten) und Dienste (Geodatendienste) werden im Zusammenhang mit der GDI mit Daten (Metadaten) beschrieben. Sowohl die Metadatensätze der Geodaten als auch die der Geodatendienste liegen anschließend in Metadateninformationssystemen (MIS) vor. Damit nun die Verbindung zwischen Geodaten und dazugehörigen Geodatendienst(en) für einen Nutzer sichtbar und recherchierbar wird, sind die unterschiedlichen Metadatensätze durch bestimmte Schlüsselelemente miteinander verknüpft. Es wird in diesem Zusammenhang von einer Daten-Dienste-Kopplung gesprochen (weitere Informationen finden Sie hier). 

Zunächst hat ein ATOM-Feed nichts mit physikalischen Atomen zu tun. Der ATOM-Feed (gesprochen:ˈæt.əm-fiːd) ist ein Internetstandard für Web-Browser, der im Zusammenhang mit der GDI dem einfachen Download von vordefinierten Datensätzen (oder vordefinierten Teilen eines Datensatzes) dient. Damit eignet sich der ATOM-Feed gut, um große Datenmengen (beispielweise Shape-Dateien) bereitzustellen. Des Weiteren bietet er die Möglichkeit, die Aktualität der Daten zu übertragen (RSS-Feed), Voraussetzung ist eine eindeutige Bezeichnung der Daten. Optional kann der Nutzer z.B. bei Änderungen des Bestandes durch Dynamisches Abonnieren eines Feeds von Aktualisierungen profitieren.

Der WFS (Web Feature Service) bietet im Prinzip gleiche Funktionalitäten. Jedoch muss die Auswahl für ein bestimmtes Objekt (z.B. eine Shape-Datei) während der Laufzeit des Dienstes erfolgen. Eine Vordefinition (StoredQueries) ist ab WFS 2.0 möglich (Format GML). Die automatische Benachrichtigung des Nutzers bei Änderungen im Bestand ist nicht möglich. Der ATOM-Feed ist für bestimmte Anwendungen (z.B. größere Datenmengen) besser geeignet als der WFS.

Frei verfügbare Software (z.B. QuantumGIS) bietet die Möglichkeit Geodatendienste - wie den Darstellungsdienst bzw. Downloaddienst – auf der Grundlage vorhandener Daten zu erzeugen und zu publizieren. Die Daten sind anschließend frei verfügbar im Netz. Das Schützen der Daten ist möglich, die Publizierung eines geschützten Dienstes ist nicht mehr kostenfrei. Des Weiteren ist die Verbindung zu Metadaten bzw. Metadateninformationssystemen nur schwer realisierbar. Die Realisierung INSPIRE-konformer Geodatensätze ist (zurzeit) nicht möglich.

Kommerzielle GIS-Software (z.B. ArcGIS) bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Erzeugung und Veröffentlichung von Geodatendiensten. Das Erstellen INSPIRE-konformer Geodatendienste sowie die Verbindung zu Metadateninformationen sind ohne weiteres realisierbar. Der Funktionsumfang kommerzieller GIS-Software führt zur einer gewissen Komplexität bei der Bedienung. Hinzu kommen in der Regel hohe Anschaffungs- und Lizenzkosten.

Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation als zentraler Geodatenmanager des Landes ist im Rahmen der GDI-LSA der fachliche Betreiber der Komponente für Geodatendienste. Mit dieser Komponente ist es möglich aus verschiedenen Datenformaten freie und geschützte Dienste zu erzeugen und zu veröffentlichen. Die Systemarchitektur ist so angelegt, dass auch Datenbestände verschiedener Geodaten haltenden Stellen als Dienste publiziert werden können. Zur Formatumwandlung und Transformation liegen umfangreiche Möglichkeiten vor. Die Geodaten haltende Stelle bleibt jederzeit Herr ihrer Daten, auch die eigene Administration der Komponente ist möglich (Mandantenfähigkeit). Ein Abschalten eines Dienstes ist jederzeit möglich.

Diese Abkürzungen stehen für den Web Map Service (WMS) und den Web Feature Service (WFS). Der WMS gehört zu der Gruppe der Darstellungsdienste  und der WFS zu den Downloaddiensten. Der WMS ist einfach zu realisieren. Beim WMS wird aus vorhandenem Datenmaterial ein vom Nutzer bestimmter Kartenausschnitt ausgeschnitten und projiziert. Obwohl man den Eindruck hat, dass der Datenbestand dynamisch ist, wird beim Verschieben immer wieder ein neuer Ausschnitt generiert. Besonders beim Vergrößern kann man feststellen, daß der Datenbestand als Ausschnittskopie vorliegt. Das Bild wird unschärfer. Der WFS bietet mehr Möglichkeiten. Im Gegensatz zum WMS werden beim WFS die der Karte zugrunde liegenden Daten auf den Rechner des Nutzers heruntergeladen. Eine Analyse der Daten ist machbar, da z.B. alle Eigenschaften der Daten übertragen werden. Der Datenbestand des WFS kann durch entsprechende Einstellungen beim Vergrößern und Verkleinern dynamisch reagieren.

Der Viewer (wörtlich: Betrachter) ist eine technische Realisierung um verschiedene Daten zu visualisieren. Das Einbinden eines Dienstes – wie z.B. eines WMS - in einen Viewer ermöglicht die Anzeige der Daten. Die URL (Internetadresse) des WMS allein ist nicht ausreichend um die dahinterliegenden Daten zu visualisieren. Die Daten eines WMS lassen sich auch in einem Browser anzeigen. Hierzu sind jedoch eine Reihe von Parametern erforderlich, welche sich – z.B. beim Verschieben des Kartenausschnittes – ändern. Bei der Bedienung des Viewers werden diese Parameter für den Nutzer unsichtbar im Hintergrund generiert. Der Viewer ist also ein komfortables Hilfsmittel um den WMS zu bedienen. Der WMS dient als Informationsträger der Daten.

Zur Beantwortung dieser Frage gibt es zunächst eine Handlungshilfe zur Identifizierung. Für Sachsen-Anhalt finden Sie Hinweise im Geodateninfrastrukturgesetz des Landes Sachsen-Anhalt. Geodaten werden zu den unterschiedlichsten Verwendungszwecken erhoben. Auch Fachexperten sind sich über deren Inspirerelevanz nicht immer einig. Zum Thema der Inspirerelevanz von Geodaten gibt es Diskussionsforen der GDI-DE sowie bereitgestellte Steckbriefe.

Die Suche nach Geodatensätzen bzw. -diensten aus Sachsen-Anhalt wird auf der Seite Geodatensuche beschrieben. Des Weiteren kann in Metadateninformationssystemen (MIS) wie z. B. dem Metadatenverbund (MetaVer) recherchiert werden. Die Visualisierung der Ergebnisse ist sowohl mit frei verfügbarer Software (z. B. QuantumGIS) als auch mit kommerzieller Software (z. B. ArcGIS) möglich. Ebenso können der INSPIRE-Viewer Sachsen-Anhalt, der Sachsen-Anhalt-Viewer oder Viewer anderer Portale genutzt werden.

Geodatenverfügbarkeit liegt vor, wenn Geodaten unter Beachtung von Nutzungsrechten, Standards und Formaten in einem definierten Zeitrahmen (befristet/dauerhaft) möglichst flächendeckend auffindbar und für eine interoperable Nutzung maschinenlesbar zur Verfügung stehen. (Quelle: Beratungsausschuss GDI-DE)