Nationale Geoinformations-Strategie (NGIS)

Entstehung und Inhalt

Die NGIS wurde 2015 von Bund, Ländern und Kommunen im Lenkungsgremium GDI-DE (LG GDI-DE) be­schlos­sen.

Das nationale Geoinformationswesen ist eine zentrale Gemeinschaftsaufgabe. Geoinformationen werden für raumbezogene Entscheidungsprozesse in allen gesellschaftlichen Gruppen wirkungsvoll eingesetzt, in vollem Umfang wirtschaftlich und wertschöpfend erhoben und genutzt. Sie helfen nationale Interessen zu unterstützen und Verpflichtungen zu erfüllen.

Die NGIS richtet sich an alle Akteure, die Geoinformationen erheben, führen, bereitstellen oder nutzen. Sie hat zum Ziel, das Bewusstsein für den Mehrwert von Geoinformationen zu fördern, da durch geordnete Geoinformationen Entscheidungsprozesse fundierter ablaufen können als allein in einer gewachsenen Struktur.

Die NGIS bildet mit den drei maßgeblichen Zielen (Abb. 1)

  • Grundversorgung sichern
  • Mehrfachnutzung erleichtern
  • Innovationen fördern

und den sechs definierten Zielbereichen

A: Nutzen für Bürger, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
B: Wirtschaftlichkeit und Effizienz
C: Transparenz und gesellschaftliche Teilhabe
D: Datenschutz und Datensicherheit
E: Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit
F: Leistungsfähige IT-Unterstützung

die wiederum 15 Ziele und 47 Unterziele enthalten, ein wesentliches Fundament des Standortvorteils Deutschland.

So werden Prinzipien wie Zukunftsfähigkeit und Nach­haltigkeit von Geoinformationen und Ent­schei­dungs­prozessen, die nachweisbare Qualität von Geoinformationen oder Open-Data in den Mittelpunkt gerückt. Dies geschieht durch die part­ner­schaftliche Zusammen­arbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft, Wissen­schaft und Interessen­gruppen, die gesammelte Geo­in­for­ma­tionen kostenlos zur Verfügung stellen.

Aufgrund des hohen Koordinierungs- und Umsetzungsaufwands der NGIS, wurde 2016 die Arbeitsgruppe Umsetzung NGIS (AG Umsetzung NGIS) zur Unterstützung des LG GDI-DE eingerichtet. Die AG stellt den Fortschritt bei der Umsetzung der NGIS-Ziele dar, begleitet Monitoring-Maßnahmen und bereitet erforderliche strategische Anpassungen vor.

Ein Konzept zur Operationalisierung der NGIS wurde erarbeitet und 2017 veröffentlicht. Das Konzept zur Operationalisierung der NGIS beinhaltet aufbauend auf den erarbeiteten Maßnahmen acht Handlungsfelder für das LG GDI-DE (Abb. 2), um eine weitreichende und nachhaltige Umsetzung der NGIS zu gewährleisten.

Die NGIS ist eine bis 2025 angelegte Strategie und wird mit einer Halbzeitbilanz 2021 "zwischenevaluiert". Bei erkennbaren Defiziten können erforderlichenfalls Anpassungen bei der NGIS-Operationalisierung vorgenommen werden. Ende 2020 wurde unterstützend ein allumfassendes Monitoring aller Maßnahmen der GDI-DE in Betrieb genommen. Somit sind fünf der acht Handlungsfelder bereits realisiert worden. Zeitgleich hat das Lenkungsgremium der GDI-DE eine neue Handlungsempfehlung zur Unterstützung der NGIS herausgegeben. Diese soll die verschiedenen Akteure der NGIS bei der Umsetzung unterstützen. Hintergrund ist die Beteiligung weiterer Partner und Akteure, die sich an den Prozessen der GDI-DE beteiligen sollen, um die Erreichung der NGIS-Ziele sicherzustellen.