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43. Sitzung des Lenkungsgremiums GDI-DE

Frau Özlem Ünsal, die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen, begrüßte die Teilnehmer der 43. Sitzung des Lenkungsgremiums Geodateninfrastruktur Deutschland (LG GDI-DE) im Börsenhof A der Bremischen Bürgschaft (Abb. 1). In ihrem Grußwort hob Frau Ünsal das Themenspektrum von Geodaten im Senatsbereich hervor und nahm sich die Zeit, in einer kleinen Feedbackrunde die aktuellen Herausforderungen in der GDI-DE zu diskutieren.

Die LG-Vorsitzende Frau Katrin Weke, Referatsleiterin für Geoinformationswesen, Service-Center Bau im o. g. Senat, informierte das LG GDI-DE über aktuelle Entwicklungen und Schwerpunktthemen seit der letzten Sitzung. In der Diskussion stand u. a. die Einbindung der GDI-DE in die Entwicklung eines Geodatenbasierten Zuständigkeitenfinders (GeoZuFi) durch den IT-Planungsrat. Das Vorhaben prüft ein bundesweites Angebot, das aus dezentralen Länderdiensten zusammengeführt werden soll. Das Architekturboard des IT-Planungsrats unter der Leitung des Landes Sachsen-Anhalt hat hierzu bereits das Arbeitspaket „Einheitliche Verwendung von Geodaten für Zuständigkeiten im Portalverbund“ des föderalen IT- Architekturboards verabschiedet. Mit dem GeoZuFi könnte ein sichtbares und anwendungsorientiertes Produkt der GDI-DE geschaffen werden. Die Vorsitzende verweist auf den Paradigmenwechsel: Während bisher die GDI-DE primär Konzepte und Komponenten, wie die Nationalen Technischen Komponenten (NTK) bereitstellt, würde mit dem GeoZuFi erstmals eine konkrete Dienstleistung der GDI-DE angeboten werden. Bislang gibt es keine andere Organisation, die die Bündelung der Zuständigkeitsfinder der Länder in einen funktionalen bundesweiten Geodienst übernimmt. Die technische Machbarkeit soll über ein Praxislabor geprüft werden.

Stichwort „Praxislabor“, auch dieses war eines der zentralen Themen der 43. Sitzung. Die Idee zur Einrichtung eines Praxislabors stammt aus einem Workshop des Lenkungsgremiums im Februar 2025 zur zukünftigen Ausrichtung der GDI-DE. In der Sitzung wurde ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Ziel ist es, innovative GDI-DE-Projekte mit begrenztem zeitlichem und personellem Aufwand zu pilotieren. Zwei potenzielle Startprojekte wurden identifiziert: INSPIRE-Grunddatenbestand und der oben genannte GeoZuFi.

Wie bereits in den vergangenen Sitzungen waren die Themen Digitaler Zwilling und Künstliche Intelligenz (KI) weitere Schwerpunkte. Zu ersteren liefen die intensiven Vorbereitungen zum „GDI-DE Zwillingstag“, der am 18. Juni 2025 unter dem Motto "Digitale Zwillinge gemeinsam weiterentwickeln" in Frankfurt am Main stattfand. Weitere Informationen finden Sie hier.

Zum zweiten Thema stellte die Leiterin der AG Öffentlichkeitsarbeit das weitere Vorgehen zum „SPoC-Single Point of Contact“ vor. Es handelt sich um das erste Projekt der GDI-DE im Bereich Künstliche Intelligenz. Die Machbarkeit soll im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der Technischen Universität Dresden geprüft werden. Ziel ist es, mit einer Testumgebung die technische und organisatorische Machbarkeit zu prüfen.
Der Wirtschaftsrat der GDI-DE berichtete kurz über die Vorbereitungen zum 7. Beratertag, der unter der Überschrift „KI und GDI-DE“ am 1. und 2. Juli 2025 in München stattfinden sollte. Mit Unterstützung des Mitgliedsverbands „Runder Tisch GIS“ der TU München konnte gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU München das Thema KI aus der Perspektive von GIS, Geoinformation und GDI betrachtet und diskutiert werden.

Die Koordinierungsstelle GDI-DE berichtete über die öffentliche Konsultation zur Novellierung der INSPIRE-Richtlinie. Erste Ergebnisse der Konsultation wurden vorgestellt. Ein starker Fokus liegt auf der Vereinfachung der Vorgaben und einer möglichen Integration in die Open-Data-Richtlinie. Der Entwurf eines neuen Rechtsaktes wird für Ende 2025 erwartet.

(P. Dürrwald, Vertreter für ST im LG GDI-DE, Geodateninfrastruktur und Geodienste, Aufgabenentwicklung für die Geoinformationsverwaltung, Geoservice, Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 30, 39114 Magdeburg)