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HAL-Plan: Der Digitale Zwilling als Zukunftswerkzeug für smarte Stadtentwicklung

HAL-Plan ist eine cloudbasierte Anwendung mit einem digitalen 3D-Zwilling der Stadt Halle (Saale). Entwickelt im Rahmen des Bundesprogramms „Modellprojekte Smart City“ von der Stadt Halle (Saale) und der Berliner Digitalagentur Form Follows You, vereint die Anwendung zentrale Funktionen aus Stadtplanung, Ökologie und Gewerbeflächenmanagement in einer intuitiven digitalen Arbeitsumgebung (Abb. 1-3). Ziel ist es, kommunale Planungsprozesse effizienter, transparenter und nachhaltiger zu gestalten.

Grundlage für die präzise 3D-Visualisierung bilden das Digitale Geländemodell DGM5 sowie das LoD2-Gebäudemodell des Landesamts für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt (LVermGeo). Damit wird nicht nur das Stadtgebiet von Halle (Saale) realitätsnah dargestellt, das Modell erstreckt sich darüber hinaus über das gesamte Landes- und Bundesgebiet. Zusätzlich erlaubt HAL-Plan die Einbindung weiterer Geodaten über standardisierte WMS- und WFS-Schnittstellen. Unterschiedlichste Datenformate können flexibel importiert und exportiert werden, wodurch die Software optimal in bestehende kommunale Dateninfrastrukturen integrierbar ist.

Drei Module bilden das Herzstück des HAL-Plans: Das Planungstool ermöglicht fundierte Szenarienanalysen – beispielsweise durch Schattenberechnungen, Baukostenkalkulationen oder Prüfungen zum Baurecht für neu angelegte Planungen. Das Ökologietool analysiert auf Basis der gezeichneten Planungen Umweltfaktoren und unterstützt bei der Entwicklung nachhaltiger Strategien durch Simulationen zum thermischen Komfort, Niederschlags-, Wind- und Lärmsimulationen. Das Gewerbeflächentool visualisiert und verwaltet Gewerbe- und Immobilienangebote effizient.

Im Herbst 2024 lobte die Stadt Halle (Saale) einen Wettbewerb aus, um HAL-Plan auch in anderen Kommunen praxisnah zu erproben. Die Resonanz war groß, elf Städte und Regionen aus ganz Deutschland wurden ausgewählt, darunter auch die Kommunen Aschersleben, Eisleben, Zeitz, Burg und Gardelegen. Von Februar bis Juli 2025 testeten sie die Software in konkreten Projekten: von Quartiersentwicklungen über klimagerechte Straßensanierungen bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Besonders eng ist auch die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Magdeburg. Seit November 2024 testet sie HAL-Plan intensiv. Ziel ist es, eine skalierbare Lösung zu entwickeln, die über Halle (Saale) hinaus breit einsetzbar ist. Das Feedback der Pilotkommunen fließt direkt in die Weiterentwicklung ein.

Die Stadt Halle (Saale) ist eine von bundesweit 73 Modellkommunen Smart City. Das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderte Programm unterstützt Städte und Regionen durch den Einsatz digitaler Technologien bei ihrer nachhaltigen Entwicklung.

Mehr Informationen:

(K. Gehrmann, Stadt Halle (Saale), Geschäftsbereich II Stadtentwicklung, Umwelt und Sicherheit, Fachbereich Städtebau und Bauordnung, Abteilung Stadtentwicklung und Freiraumplanung, Marktplatz 1, 06100 Halle (Saale))