Erklärungen zu GeoBegriffen

Hier finden Sie Erklärungen zu Fachbegriffen der Vermessung und Geoinformation.

Das Gauß-Krüger-Koordinatensystem ist ein Koordinatensystem, das es ermöglicht, jeden Punkt der Erde mit einer Koordinate (Rechts- und Hochwert) eindeutig zu verorten. Bezugsellipsoid ist das Bessel-Ellipsoid, in Sachsen-Anhalt auch das Krassowski-Ellipsoid.
Die Erde wird in 3° bzw. 6° breite Meridianstreifen aufgeteilt. Jeder Meridianstreifen geht vom Nord- bis zum Südpol. In der Mitte des Meridianstreifens verläuft der Mittelmeridian. Jeder Meridianstreifen erhält eine Kennziffer. Diese leitet sich aus den ganzzahligen Vielfachen von 3° für den Mittelmeridian ab (0°, 3°, 6°,...). Durch den in die Ebene projizierten Meridianstreifen wird am Äquator die Y-Achse gelegt und auf den längentreuen Mittelmeridien die X-Achse. X- und Y-Achse stehen senkrecht aufeinander und man liest die X- und Y-Werte in Meter parallel zu den Achsen ab.
Der X-Wert kann direkt als Hochwert der Gauß-Krüger-Koordinate angegeben werden. Der Y-Wert wird +500 000 gerechnet (um negative Vorzeichen zu Vermeiden), sowie noch die Kennziffer des Mittelmeridians vorangeschrieben; so erhält man den Rechtswert des Punktes.

Ein Gazetteerdienst ist ein spezieller Geodatendienst, der einzelnen indirekt georeferenzierten Objekten (z. B. Flurstücken, geographischen Namen, Adressen) eine geographische Lage zuordnet und diese in Geoanwendungen visualisiert. Er unterstützt die Ortssuche beispielsweise durch dynamisch generierte Vorschlagslisten.

Geodateninfrastruktur Deutschland

Die GDI-DE ist ein gemeinsames Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen mit dem Ziel einer länder- und ressortübergreifenden Vernetzung von Geodaten .

Die GDI-DE Registry ist eine zentrale Komponente der Geodateninfrastruktur Deutschland ( GDI-DE) und das technische Werkzeug für die Verwaltung von geodatenbezogenen Informationen mit zentraler Bedeutung. Sie besteht aus einer Vielzahl von Registern (z.B. dem Organisations-, Namensraum-, Codelisten- und INSPIRE-Monitoring-Register) für die verschiedensten Anwendungsfälle.

Geodateninfrastruktur Sachsen-Anhalt
Die GDI-LSA ist Teil des gemeinsamen Vorhabens von Bund, Ländern und Kommunen zum Aufbau einer gemeinsamen Geodateninfrastruktur in Deutschland. Der Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Sachsen-Anhalt richtet sich nach den Vorgaben der GDI-DE, des E-Government -Grundkonzeptes, der GIS -Strategie, der übergeordneten IT-Strategie sowie den gesetzlichen Grundlagen des Landes Sachsen-Anhalt (GDIG LSA) und der Europäischen Union ( Durchführungsbestimmungen ).
 

Ein Gebäude ist ein Bauwerk mit Wohn-, Aufenthalts- oder Nutzungsräumen, das ausreichend beständig, standfest und räumlich fest umschlossen ist. Zudem muss das Bauwerk selbstständig benutzbar und fest mit dem Erdboden verbunden sein sowie den Aufenthalt von Menschen und Tieren sowie die Abstellung und Lagerung von Sachen gestatten.

Auch unterirdische Bauwerke, die den genannten Merkmalen entsprechen, gelten als Gebäude (z. B. Tiefgaragen).

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Garagen, Gewächshäuser, Wintergärten, Wochenendhäuser, Gartenlauben, Kioske und Pförtnerhäuschen dem Gebäudebegriff entsprechen, sofern nicht andere Umstände dem widersprechen.
Parkbauten, die für Verkehrsentwicklungsplanung, für bauordnungsrechtliche Vorgaben oder als Grundlage für Einsatzleitsysteme von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten von einiger Bedeutung sind, entsprechen dem Gebäudebegriff. 

Bauliche Anlagen sind in der Regel besonders dann nicht als Gebäude im Sinne des Vermessungs- und Geoinformationsgesetzes Sachsen-Anhalt anzusehen, wenn deren Grundflächen kleiner als 10 m² sind, wenn sie keine Überdachung aufweisen und nur von zwei Seiten umschlossen sind.

Da es sich bei Gebäuden um dauerhafte Anlagen handeln muss, können unter anderem vorübergehend genutzte Behelfsbauten (z.B. Ausstellungsbauten, Verkaufsstände, Container oder Baustelleneinrichtungen) und fliegende Bauten nach der BauO LSA sowie Telefonzellen, Fahrgastunterstände, Schutzhütten und luftgetragene Überdachungen nicht als Gebäude angesehen werden. Ebenso sind Windkraftanlagen, Silos, Behälter und Überdachungen (z.B. von Terrassen, Tribünen oder Hauseingängen) keine Gebäude, wenn sie nicht eindeutig der Gebäudedefinition zugeordnet werden können.

Gebäude im Liegenschaftskataster werden in der Regel durch ihren äußeren, bauwerksbestimmenden, am weitesten herausragenden Umriss gebildet, unabhängig von dessen Höhe über oder unter dem Erdboden. Dachüberstände und Balkone bleiben unberücksichtigt. Unterirdische Bauwerksteile sind zu berücksichtigen; Bodensockel werden nur dann berücksichtigt, wenn sie bauwerksbestimmend sind. 

siehe auch Begriff Gebäudefunktion

Die Gebäudefunktion beschreibt die zum Zeitpunkt der Erhebung vorherrschend funktionale Bedeutung des Gebäudes (Dominanzprinzip).

Welche Gebäudefunktionen in Sachsen-Anhalt erfasst werden, ist im "ALKIS-Objektartenkatalog - Profil Sachsen-Anhalt" festgelegt.

Beispiel: Wohngebäude, Gebäude für Wirtschaft und Gewerbe, Tiefgarage, Krankenhaus

Ein Bezirk des Liegenschaftskatasters, der eine örtlich zusammenhängende Gruppe von Fluren einer Gemeinde umfasst.

Geobasisdaten sind eine Teilmenge der Geodaten , welche die Landschaft (Geotopographie) sowie die Flurstücke und Gebäude (Liegenschaftskataster) anwendungsneutral beschreiben. Die Geobasisdaten werden von der Vermessungs- und Geoinformationsbehörde des Landes Sachsen-Anhalt landesweit einheitlich, flächendeckend und aktuell im Geobasisinformationssystem des Landes geführt.

Geodaten sind Daten mit Raumbezug. Sie sind rechnerlesbare Geoinformationen und der Oberbegriff für Geobasisdaten und Geofachdaten .